Das bin ich

Warum bin ich eigentlich Heilpraktikerin geworden? Nun, auch in meinem Leben gibt es eine Vorgeschichte, durch die sich ein roter Faden zieht.

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Von Klein auf hatte ich kontinuierlich gesundheitliche Probleme, ohne dass sich dafür ein wirklicher Grund finden ließ. Sie reichten von „Gedeihstörungen“ über frühkindliche rheumatische Migräneschübe und Knochenschmerzen, über wiederkehrende Infekte, häufige Mittelohrentzündungen, Trommelfellanriss, chronische Nährstoffmängel, ein sich über die Jahre entwickelndes ADHS mit Depressionen, Verdauungsprobleme, die als Reizdarm betitelt wurden, psychischen Traumen… und diese Liste ließ sich noch fortführen. Begleitet wurde das mit unzähligen Antibiotika-Kuren und anderen Medikamenten. Verbessert hatte sich dadurch leider nichts.

Irgendwann war ich nur noch verzweifelt. Ich wusste, ich bin nicht gesund, aber eine „echte Erkrankung“ fand man nicht. "Sie müssen sich an den Gedanken gewöhnen, damit dauerhaft zu leben", wurde mir von ärztlicher Seite in Aussicht gestellt. Dazu war ich mit 19 Jahren aber einfach nicht bereit. Also begann ich, selbst nach Ursachen und Lösungen zu suchen. Ich experimentierte viel mit Ernährung, begann, medizinisches und psychologisches Wissen aufzusaugen, suchte in zahlreichen Aus- und Weiterbildungen nach Lösungen, die es doch irgendwo geben musste. Dabei lernte ich viel, aber der Durchbruch für mich blieb aus.

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Doch bevor ich Heilpraktikerin wurde, sollte mich meine Faszination für die Wissenschaft und die Kreisläufe der Natur über viele Umwege an die Universität führen. Nach einer Fremdsprachenausbildung holte ich mein Abitur auf dem zweiten Bildungsweg nach, arbeitete und studierte parallel. Dem schloss sich eine akademische Laufbahn an, die insgesamt gut eineinhalb Jahrzehnte dauern sollte. 

Nur ging es mir irgendwann gesundheitlich zunehmend schlechter. Alle schulmedizinischen Strategien erwiesen sich als Sackgasse. Von einer schweren Epstein-Barr-Infektion (EBV) 1993 erholte ich mich mehr schlecht als recht. Daran schlossen sich von 1999 bis 2005 mehrere mitunter schwere Episoden eines Chronischen-Fatigue Syndroms (CFS) an. Ärztliche Hilfe gab es nicht. CFS und Long-EBV waren zu diesem Zeitpunkt in der Schulmedizin noch nicht akzeptiert. Heute ist das etwas anders, aber Lösungen sind immer noch rar. Diese Zeit war definitiv der Wendepunkt im Leben. Es musste dringend was passieren. So kam ich in Kontakt mit der Komplementärmedizin und Naturheilkunde. Relativ schnell verbesserte sich meine Situation. Und mit 36 Jahren bekam ich dann endlich auch die fast schon erlösende Diagnose Zöliakie. Endlich konnte ich verstehen, was die ganzen Jahre vor und nach meiner EBV-Infektion bei mir falsch lief. 

Eine Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, durch die der Körper bei Kontakt mit Gluten schwere systemische Entzündungen entwickelt. Leider beschränkt sich diese Erkrankung nicht alleine darauf, Gluten in der Ernährung zu meiden. Sie bringt auch noch weitere Herausforderungen mit sich. Und mit einer nicht erkannten Zöliakie und den daraus resultierenden dauerhaften chronischen Entzündungsprozessen wird sich weder ein CFS noch ein Long-EBV bessern können. Geerbt habe ich die Zöliakie von meinem Vater, bei dem sie leider nicht bzw. erst viel zu spät erkannt wurde, woran er im Endeffekt vorzeitig verstarb.

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Begeistert von den Möglichkeiten in der Naturheilkunde war mir sehr schnell klar, diesen und keinen anderen Weg muss ich weiterverfolgen. Im Universitätsleben war kein Platz mehr für mich.

Zwischen 2006 und 2008 absolvierte ich die Ausbildung zur Heilpraktikerin und begann, mich zu spezialisieren. Seit gut 15 Jahren bin ich nun in eigener Praxis tätig, mit den Schwerpunkten neuronale Regulationstherapie (hnc), ganzheitliche Darmgesundheit, Ernährungsheilkunde, Mikronährstofftherapie und systemische Persönlichkeitsarbeit.